Montag, 8. Oktober 2007

Kleist-Festtage

Am 9. Oktober brennt in Frankfurt die Luft.

Am 10. Oktober wird in Frankfurt jemand Chef, egal wovon.

Am 11. Oktober wird in Frankfurt schlafgewandelt.

Am 12. Oktober liegt Frankfurt in Scherben.

Am 13. Oktober wird in Frankfurt die Braut zum Bräutigam.

Am 14. Oktober werden in Frankfurt andere Saiten aufgezogen.


Die Kleiststadt macht ihrem Dichter wieder alle Ehre: mit den Kleist-Festtagen. Mit den obigen Slogans wird im gesamten Stadtbild für die Theatervorstellungen auf originelle Art und Weise - wie ich finde - geworben.

"Ein einmaliges Doppel-Theaterfestival erwartet die Besucher der Kleist-Festtage 2007 in Frankfurt (Oder): Die Kleist-Festtage kooperieren mit den Theatertagen der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt und stellen Kleist als Dramatiker in ihren Mittelpunkt."

Ab 9. Oktober brennt in Frankfurt die Luft.

Freitag, 13. Juli 2007

Auf dem Brandenburger Jakobsweg

Jakobusweg
Paulo Coelho ist ihn gegangen, Shirley McLain und nicht zuletzt Hape Kerkeling: den Jakobsweg. Über Ländergrenzen hinweg gilt der über 1000 Jahre alte Pilgerweg nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens als verbindendes Symbol. Im Mittelalter bedeckte das Jakobswegenetz spinnwebartig viele Teile des katholischen Europas. Seit den 1990er Jahren hat diese Tradition neuen Aufschwung erhalten. In ganz Europa werden große Teile des mittelalterlichen Wegenetzes wieder erschlossen und als moderne Pilger- und Wanderrouten bekannt gemacht.

Am 4. Juli 2007 wurde die Strecke des Jakobsweges in Ostbrandenburg mit einer geführten Wanderung von Frankfurt nach Berlin feierlich begangen. Außerdem wurde am Kaiserportal der Marienkirche eine Tafel aufgestellt. Mit der 4-tägigen geführten Wanderung wurden die historischen Routen des Jakobusweges zum ersten Mal öffentlich abgelaufen. Mitwanderer auf den Tagesetappen (20-25 km) waren herzlich willkommen.

Aus diesem Grund entschlossen wir uns (Pilgersebi und ich), am Wochenende die Schlussetappe der Nordroute als die Gebrüder Pillgrimm zu begleiten und mit unserem Dadaismus zur Wahrheitsfindung innerhalb der Gruppe beizutragen. Die Strecke führte uns von Rehfelde über Strausberg und Werneuchen nach Bernau, wo ich einst geboren wurde.

Mit der Heidekrautbahn trafen wir auf dem Bahnhof Rehfelde ein und erwarteten die uns unbekannte Gruppe. Unter der Führung von Laura Stern, Studentin der Europa-Universität Viadrina, waren vor allem ältere Menschen unterwegs, zumeist aus religiösen Gründen. Einige waren bereits in Santiago gewesen und wollten dieses Pilgererlebnis vor der brandenburgischen Haustüre wiedererleben.

Es wäre müßig und ermüdend, die Erlebnisse der beiden Tage nachzuerzählen, darum beschränke ich mich hier auf das WUNDER VON KLOSTERDORF. Es geschah gleich an unserem ersten Tag, (dem 07.07.07 – ein Omen!), als unsere Gruppe bei ÖkoLEA zu Gast war und mit leckerem Drachenbrot und original märkischen Spaghettis versorgt wurde. Die Menschen dort leben in einer ökologisch ausgerichteten Kommune und teilen dabei nicht nur ihre Erlebnisse.

Pilgersebi entdeckte an einer Scheunentür eine Dartscheibe und schnappte sich sogleich die Pfeile. Dabei wurde er von einer Einwohnerin in ein Gespräch verwickelt, in dessen Verlauf er versuchte, die Frau zum Mitpilgern zu überreden. Die Frau gab sich interessiert, verwies jedoch auf die vielen weltlichen Dinge, die sie noch zu tätigen habe. "Wer tut meine Arbeit, wer versorgt meine Kinder? wehklagte sie. Pilgersebi, dieser Menschenfischer, wollte der Frau die Entscheidung abnehmen und diese Gott überantworten. Wenn er mit dem einen Pfeil in seiner Hand genau in die Mitte der Dartscheibe treffen würde, solle die Frau mitkommen. Sie nickte Zustimmung und Pilgersebi warf ohne Erwärmung aus fünf Metern Entfernung direkt in das 1 x 1 Zentimeter große Feld: Bulls Eye! Gott hatte gesprochen. Auch wenn die Frau letztendlich zurückblieb, so musste sie doch ihr bisheriges Leben überdenken und wird wohl jedem Vorbeireisenden von dem Klosterdorfer Wunder erzählen. Und ich kann sagen, ich bin dabeigewesen.

Wer auch mal will, hier die Route:
PillgramJacobsdorf – Sieversdorf – Alt-Madlitzer Mühle – Falkenhagen – Arensdorf – Haselfelde – Heinersdorf – TempelbergMöncheberg – Schlagenthin – Hoppegarten – Werder – Rehfelde – Garzau – Garzin – Hohenstein – Klosterdorf – Strausberg – Spitzmühle – Wesendahl – Werneuchen – Börnicke – Bernau.

weitere Infos unter:
- Offizielle Webpräsenz: Jakobsweg Brandenburg
- Auf dem Brandenburger Jakobsweg (mit schickem Foto...)

Freitag, 1. Juni 2007

Pfingstüberschwemmung in der Berliner Straße



Die enormen Regenfälle am Pfingstwochenende führten zu einer Überschwemmung in der Berliner Straße. Auch die Straßenbahn musste stehen bleiben. War es die Klinge, die hier über ihre Ufer schwappte? Auf jeden Fall war es angesichts dieser Wassermassen kein Leichtes, über die Klinge zu springen...



Quelle: Youtube.com

Freitag, 4. Mai 2007

Ein Placeblog: Hart an der Grenze

Dieses unseres Blog hat lobende Erwähnung gefunden, und zwar in der Readers Edition. Dort steht unter der Überschrift "Placeblogs: Woher komme ich? Wer bin ich?" folgende Einschätzung:

Steingebirge
"Wer hätte das gedacht? Kultur pur aus Frankfurt/Oder. Dabei lässt der Untertitel 'Hart an der Grenze' eher auf anstößige Bilder denn auf historische Querverweise schließen. Aber hier geht es tatsächlich um Menschen wie den Expressionisten Gottfried Benn, Ingenieur Gerhard Neumann und, in kritischer Distanz, Nazi-Admiral Karl-Jesko von Puttkamer. Ach ja, das Blog ist hübsch gestaltet, es gibt auch Videos."

Und das, obwohl ich eine mehr als zweimonatige Pause eingelegt hatte. Groß-ar-tig! Fa-bel-haft! Wun-der-bar! Ich danke den Rezensoren für die Begutachtung dieser Seiten mit einem Dankeschön: Dankeschön!

Donnerstag, 3. Mai 2007

Trams & Tramps - Alltagsgeschichte aus FFO

Es ist Montag in der Früh und ich haste zur Haltestelle. Die Straßenbahn zieht an mir vorbei und bremst vorschriftsgemäß ab. Außer Atem erreiche ich die hinterste Tür, doch die Leuchtdioden werden nicht grün, die Tür bleibt geschlossen. Ein Wermutbruder mit zahllosen Beuteln macht an der mittleren Tür dieselbe Feststellung.

Dafür gibt ein Knacken die vorderste Öffnung frei und spuckt einen Mann aus. Er ruft mir zu: "Sie müssen vorne einsteigen!" und zu dem Wermutbruder gewandt ruft er mit schimpfender Stimme: "Wie oft soll ich dir denn das noch sagen? Du kommst hier nicht rein! Kauf dir gefälligst nen Fahrschein!"

Ach, die beiden kennen sich.

Der zottelige und verwahrloste Trinker nimmt seine prallvoll gefüllte Beutelsammlung, geht wieder auf den Bürgersteig und schimpft zurück: "Wasch dich erst mal, wenn du mit mir redest!"

* * *

Es ist abend, ich bekomme gerade so die letzte Straßenbahn, um mit den anderen Pillgram-Pilgrims des RE1 vom Bahnhof ins Stadtzentrum zu gelangen. Am Topfmarkt will ich aussteigen, wieder öffnet sich nur die vorderste Tür. Eine Frau steigt aus, die Fahrerkabine knarzt auf und der Straßenbahnpilot baut sich mit den Händen in die Hüften gestemmt am Eingang auf. Ich fühle mich wie ein Schwarzfahrer, der erwischt wird. Blöde grinsend gehe ich an ihm vorbei ins Freie.

Draußen versucht ein sichtlich alkoholisierter Wermutbruder krampfhaft mit Krücken in die Tram einzusteigen. In die geschlossene Tür hinein. Die Tram fährt langsam an. der Wermutbruder purzelt rücklings ins Scheinwerferlicht der wartenden Autos. Hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken.

Als ich umkehre, steigt schon der Kraftfahrer des vordersten Kraftfahrzeugs aus und entfernt das menschliche Etwas unter Verwendung von Kraftausdrücken von der Straße.

Nobody loves you when you are down and out.

Mittwoch, 14. Februar 2007

Georg Barber aka ATAK

Hier gibt es demnächst einen Eintrag über den äußerst bekannten Comic-Zeichner ATAK, gebürtig in Frankfurt (Oder).

Freitag, 5. Januar 2007

Karl-Jesko von Puttkamer, Marinemilitär

Mit der folgenden Kurzbiographie unterbrechen wir die Reihe großer Vorbilder mit Bezug zur Stadt an der Oder, denn Karl-Jesco von Puttkamer war ein Rechtsaußen und u.a. Adjutant der Marine unter Adolf Hitler sowie Konteradmiral.

Karl-Jesko-von-PuttkamerKarl-Jesko von Puttkamer (* 24. März 1900 in Frankfurt an der Oder, † 4. März 1981 Neuried bei München) trat bereits mit 17 Jahren in die Marine ein und machte während der Weimarer Republik Karriere auf See. 1920 wurde er Leutnant zur See und 1930 Kapitänsleutnant. Von 1933 bis 1935, den ersten beiden Jahren des Dritten Reichs, war er Verbindungsoffizier der Marine zum Oberkommando des Heeres und ab 1935 Zweiter Adjutant der Marine bei Hitler. Ab Oktober 1939 war er Fregattenkapitän und Adjutant der Marine bei Hitler, 1941 Kapitän zur See und ab 1943 Konteradmiral.

In seiner Funktion als Konteradmiral war er bei dem am 20. Juli 1944 in der Wolfsschanze verübten Attentat auf Adolf Hitler anwesend, allerdings nicht auf der Seite der Attentäter (der Begriff "Konteradmiral" ist in diesem Zusammenhang etwas irreführend), sondern auf der rechts zugewandten Seite. Ebenso wie der Große Diktator wurde Karl-Jesko von Puttkamer nur leicht verletzt. Am 21. April 1945 floh Puttkamer mit dem Flugzeug aus dem umstellten Berlin auf den Obersalzberg im heutigen Österreich. Im Mai 1945 wurde er von US-amerikanischen Truppen verhaftet und am 12. Mai 1947 wieder aus der Gefangenschaft entlassen.

Von Puttkamer ist ein alteingesessenes pommerellisches Adelsgeschlecht. So war Johanna von Puttkamer (* 1824, † 1894) die Ehefrau von Otto von Bismarck und Jesko von Puttkamer (* 1855, † 1912) ehemaliger deutscher Gouverneur von Kamerun (1895-1907). Karl-Jesko von Puttkamer darf nicht mit dem in Leipzig geborenen NASA-Manager, Buchautor und Ingenieur Jesco von Puttkamer (* 1933) verwechselt werden.

Montag, 23. Oktober 2006

You Tube: Frankfurt (Oder)

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Frankfurt (Oder)

Hart an der Grenze

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